Auf der Suche nach dem 12. Planeten – Das Rollsiegel VA 243 im Pergamonmuseum Berlin


©Foto Public – Rollsiegel VA 243 im Berliner Pergamonmuseum

Alles nur Spinnkram? Oder verbirgt sich im Berliner Pergamonmuseum das Geheimnis um den sagenumwobenen 12. Planeten. Auf der Suche nach dem weltberühmten Rollsiegel VA 243 begaben sich Reporter von JungeMedien Hamburg ins Pergamonmuseum. Vor Jahren stieß hier der Autor und Forscher Zecharia Sitchin auf dieses geheimnisvolle Rollsiegel, das aus dem mesopotamischen Raum stammt und dessen Alter man auf ca. 4500 Jahre schätzt. Er sah damit seine 1976 postulierte Theorie vom 12. Planeten bestätigt.

Auf kurze Anfrage bei der Information des Museums, traf uns zuerst der Schock. „Das begehrte Ausstellungsstück sei in der Restauration und werde danach voraussichtlich nicht mehr ausgestellt. Das Rollsiegel VA 243 befände sich in schlechtem Zustand“, wurde uns an der Information mitgeteilt. Zur weiteren Nachfrage gab man uns die Rufnummern des Museums für Islamische Kunst und des Vorderasiatischen Museums mit. Auf telefonische Anfrage beim Vorderasiatischen Museum wurden wir schnell darüber aufgeklärt, dass das angeblich „Alles Quatsch.“ sei und zur Zeit eine große Sonderausstellung über Babylon vorbereitet wird. Das Vorderasiatische Museum ist bis zur Eröffnung der Sonderausstellung am 25. Juni geschlossen und das Rollsiegel kann voraussichtlich im Januar 2008 wieder besichtigt werden. Das geheimnisumwobene Rollsiegel wird umgangssprachlich auch“Sternenkarte“ genannt. Angeblich befindet sich auf dem Rollsiegel eine ca. 4500 Jahre alte Sternenkarte, die unser Sonnensystem mit einem bisher unbekannten Planeten zeigt. Die Kritiker sehen das anders.

Die Suche nach dem 12. Planeten
Wenn man im Internet nachschlägt, dann findet man heute Zecharia Sitchin als Begründer der Theorie vom sogenannten 12. Planeten. Verwirrend genug ist für viele Laien schon die Tatsache, dass in dieser Theorie Sonne und Erdmond als Planetenkörper gezählt werden: Sonne, Merkur, Venus, Erde, Mond, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, Pluto – und der angeblich 12. Planet „Nibiru“. Wer damals an der Schule in den Genuss eines Astronomie-Unterrichtes gekommen ist, wird sich noch gut an die Lehre von den 9 Planeten unseres Sonnensystems erinnern ( die mittlerweile auch schon wieder überholt ist ).

Das zerstörte Paradies – Phaeton und der Garten Eden
So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Theorie vom unbekannten Planeten X ( römisch 10 sic! ) weiter zurückreicht, als es auf den ersten Blick scheint. Schon 1766 stieß der deutsche Forscher Johann Daniel Titius, bei seinen astronomischen Berechnungen und Beobachtungen der Planetenbahnen, auf Unregelmäßigkeiten zwischen Mars und Jupiter. Als er seine mathematische Formel zur Berechnung der Bahnradien der Planeten aufstellte, die heute als Titius-Bode-Reihe bekannt ist, entdeckte er, dass die Abstände ab Jupiter nur dann richtig berechnet werden konnten, wenn man zwischen Mars und Jupiter einen weiteren Planeten einschob. Die Odyssee der Suche nach dem unbekannten Planeten X begann.

Forscher vermuteten schnell, dass der große Asteroidengürtel in unserem Sonnensystem zwischen Mars und Jupiter Überbleibsel eines zerschmetterten Planetenkörpers sein könnte. Abenteuerliche Theorien wurden aufgestellt: So soll es zwischen Mars und Jupiter einen erdähnlichen Planeten mit dem Namen „Phaeton“ gegeben haben, der dann durch den Zusammenstoß mit einem Himmelskörper – kosmische Katastrophe – zerstört wurde. In Erzählungen alter griechischen Sagen und der Bibel wurden mögliche Hinweise auf eine solche kosmische Katastrophe vermutet. Mancher Forscher vermutete gar den Garten Eden oder ein untergegangenes Atlantis auf diesem geheimnisvollen Planeten X. Romantische Vorstellungen einer untergegangenen Hochkultur entwickelten sich. Schwärmereien von gefallenen Engeln, deren Restbestände nach einer kosmischen Katastrophe die menschliche Zivilisation und Hochkulturen auf der Erde begründeten.

Immanuel Velikovsky und die kollektive Amnesie
1949 veröffentlichte der Wissenschaftler und Psychoanalytiker Immanuel Velikovsky sein Werk „Welten im Zusammenstoß“. Das Buch landete in den kürzester Zeit auf der USA-Bestsellerliste Nr.1 und geriet unter heftigen Beschuss der etablierten Wissenschaft. Unter öffentlichem Druck zog der erste Verleger das Buch zurück. Velikovsky stellt die Welt der Wissenschaft auf den Kopf, stellt Newton und Darwin in Frage. Die Evolution kann nach Velikovsky keine ruhige Entwicklung von Millionen Jahren gewesen sein. Anhand von Ausgrabungsfunden, Berechnungen und Interpretationen alter mythologischer Schriften, meint er beweisen zu können, dass die Erde Schauplatz kosmischer Kämpfe und Katastrophen gewesen ist. Die Planeten laufen nach Velikovsky nicht seit Jahrmillionen ruhig in ihren Bahnen, sondern haben miteinander kosmische Kämpfe geführt, in denen ganze Planeten aus ihren Umlaufbahnen geworfen wurden und andere ihren Platz einnahmen. Die Erde selbst soll einen Beinahe-Zusammenstoß – Impakt – erlebt haben, der zum Kippen der Erdachse geführt hat.

Dieser Beinahe-Impakt soll zum Aussterben ganzer Arten geführt und das Aussehen der Erde innerhalb von wenigen Minuten geändert haben. So seien Berge aus dem Nichts auferstanden und die Erdachse in ihre eigentümliche Taumelbewegung versetzt worden. Anhänger dieser Katastrophismus-Theorie gingen davon aus, dass die Taumelbewegung der Erde – Eiern der Erdachse – ihren direkten Ursprung möglicherweise sogar in einem schweren Impakt auf der Erde hatte. Die riesigen Krater auf Erde, Mond und Mars sollten Zeugnisse kosmischer „Planetenkämpfe“ sein. In den 60er Jahren sorgte dann zusätzlich der Impaktforscher Eugene Shoemaker für Aufsehen, als er nachwies, dass der riesige Barringer-Krater in Arizona tatsächlich durch einen Meteoriteneinschlag entstand. 1982 erscheint Velikovskys Werk „Mankind in Amnesia“, in dem er der Menschheit ein „Kollektives Vergessen“ attestiert. Nach seiner psychoanalytischen Untersuchung, versucht die Menschheit ein Trauma zu verdrängen, das in grauer Vorzeit stattgefunden hat. Erinnerungsfetzen an dieses Trauma der Menschheit finden sich nach Velikovsky in alten Sagen und Überlieferungen, die ihre Funktion als kollektives Menschheitsgedächtnis haben. Nach seiner Vermutung, hat die Menschheit eine große kosmische Katastrophe überlebt. Das verdrängte Trauma bewirkt nach Velikovsky, dass die Menschheit immer wieder danach strebt, den Zustand der Katastrophe durch den Drang der Selbstzerstörung wieder herzustellen. Er sieht hier die Wurzeln von tiefen Weltuntergangsängsten, die im Zusammenspiel mit dem kollektiven Menschheitstrauma zu sich selbst erfüllenden, da von der Menschheit selbst herbeigeführten, Untergangsszenarien werden. Seine Thesen sind in Fachkreisen bis heute stark umstritten, obwohl neueste wissenschaftliche Erkenntnisse ihm zumindest teilweise recht geben.

Der Impakt auf Jupiter – Shoemaker-Levy 9
Im Sommer 1994 – 15 Jahre nach Velikovskys Tod – wurde die Menschheit schockiert Zeuge eines kosmischen Kampfes als 9 Kometensplitter in den größten Planeten unseres Sonnensystems Jupiter hineinrasten, und damit die Wissenschaft aufwirbelten. Wenn die Einschläge auf der Erde niedergegangen wären, hätten die verheerenden Auswirkungen wahrscheinlich ausgereicht, unsere Zivilisation auszurotten.
Wurden vergangene Hochkulturen der Menschheit Opfer von kosmischen Einschlägen? Sind die Mythen, religiösen Überlieferungen und Legenden von Sintfluten, gigantischen Erdbeben und Katastrophen Urerinnerungen an eine vergangene und verdrängte Katastrophe der Menschheit in grauer Vorzeit? Ist auf diese Weise vielleicht ein unbekannter Planet – ein Garten Eden – unseres Sonnensystems vernichtet worden, dessen Überreste nun den großen Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter bilden? Zeigt das Rollsiegel VA 243 im Pergamonmuseum einen 10. Planeten? Oder sind hier Wissenschaftler und Forscher ihren ausschweifenden Phantasien erlegen?

Die Suche nach dem Planeten X weckt Ängste, Erinnerungen und Sehnsüchte im Menschen, die ihn immer wieder den Kopf zu den Sternen empor recken lassen. Dort in die unbekannten Weiten des Weltalls. Die kollektive Sehnsucht des Menschen zu den Sternen ist vielleicht auch die Erinnerung an ein vergessene Vergangenheit, deren unterbewussten Sehnsüchte zur Triebfeder heldenmutiger Weltraummissionen werden – auf der Suche nach dem unbekannten Planeten. Im Berliner Pergamonmuseum – Abteilung Vorderasiatisches Museum – sollen sich übrigens noch eine handvoll weiterer geheimnisvoller Schrifttafeln befinden.

(msc)

weitere Informationen:

25. Juni-Große Babylon-Ausstellung im Pergamonmuseum

Babylon-Ausstellung im Pergamonmuseum/ welt.de

Die Velikovsky Affäre – Alfred de Grazia ( Herausgeber )

Welten im Zusammenstoß – Asteroid schlug auf Mars ein

19 Responses to Auf der Suche nach dem 12. Planeten – Das Rollsiegel VA 243 im Pergamonmuseum Berlin

  1. Roland sagt:

    Hallo!

    Das Phänomen des 10. Planeten kann durch aus möglich sein. Ich habe davon vor 6-7 Jahren das erste Mal gehört. Es war sehr interessant!

    Die Exixtens konnte also durchaus möglich sein!!!

  2. edgar witte sagt:

    das könnt ihr doch alles nachlesen im „grossen evangelium des jacob lorber-band 8“
    bis dann!

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  17. Peter Nowak sagt:

    Zitchin ist ein Idiot! Viel interessanter ist doch die Frage, wer vor 4500 Jahren schon ein heliozentrisches Weltbild hatte und die Planeten, Tiamat (der jetzige Asteroidengürtel), Uranus (entdeckt 1781), Neptun (entdeckt 1841), Pluto (entdeckt 1930) und Apsu (die jetzige Oort’sche Wolke), sowie die Marsmonde (entdeckt 1877) kannte, fast alle nicht mit bloßem Auge sichtbar.

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