©Altonaer Theater
Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss. Im Altonaer Theater läuft vom 30. März bis 10. Mai das Stück „Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss„, nach dem Roman von Horace McCoy
In einer Bearbeitung des Altonaer Theaters. JungeMedien Hamburg schaut hinter die Kulissen beim Interview mit Schauspieler Rolf Bach. Die Story ist zeitnah: Die Teilnehmer eines Tanzmarathons kämpfen um jeden Preis für den Sieg. 34 Tage und 34 Nächte gilt es durchzutanzen, um das Preisgeld in Höhe von 1 Million Euro zu gewinnen. Die letzten vier Paare versuchen den unmenschlichen Bedingungen der Show auch noch am letzten Tag standzuhalten.
Bei diesem Stück erhält der Zuschauer einen einmaligen Einblick in die Welt des Showbiz, hautnah und ungeschminkt. Regisseurin Ulrike Grote zeigt in „Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss“ die Skrupellosigkeit der Macher von Castingshows und den schamlosen Unterwerfungswillen von Kandidaten auf dem Weg zum vermeintlichen, kurzen Ruhm.
Herr Bach, ich freue mich sehr Ihnen einige Fragen zu Ihrem Handwerk stellen zu können.
Was hat Ihr Interesse am Schauspiel geweckt?
Bühnenluft habe ich zum ersten Mal am Gymnasium geschnuppert, als ich am musisch-, künstlerischen Profil teilgenommen habe.
Bei den zahlreichen Musicals und Stücken die wir in diesem Rahmen auf die Bühne brachten, leckte ich Blut. Nach dem Abitur ging es dann zum Vorsprechen an drei Schauspielschulen. Die Hochschule für Musik und Theater Hamburg hat mich schließlich genommen und ich dachte, der Fluss meiner Heimat – die weiße Elster – fließt in die Saale und die Saale fließt in die Elbe und Hamburg liegt an der Elbe. Tja und ich heiße Bach. Das musste einfach passen.
Was war Ihr schönstes Bühnenerlebnis?
Im Vogtland hatte ich eine kleine Rolle in einem Musical, das war 1996. Meine Aufgabe bestand darin, völlig euphorisch orangene Farbe mit einem Pinsel an eine Tafel zu spritzen. Diese Szene habe ich geliebt, weil ich etwas machen konnte, was ich im Privaten nie tun würde.
Es ist immer ein wunderbarer Moment, wenn man sich total vergisst und frei auf der Bühne fühlt.
Was wäre für Sie eine sehr peinliche Situation auf der Bühne?
Ganz klar, ein Blackout.
Wie haben Sie sich auf Ihre Rolle im Stück „Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss“ vorbereitet?
Ich hatte, bevor ich das Angebot bekam, in meiner Freizeit zufällig Tanzstunden genommen.
Ein schöner Zufall. Die Probenarbeit war sehr interessant, da wir das Stück neben der Vorlage, vor allem durch Improvisation entwickelt haben.
Für meine Rolle war ein sächsischer Dialekt vorgegeben. Den musste ich erstmal wieder erlernen. Da ich Jahre damit verbracht hatte, ein akzentfreies Hochdeutsch zu sprechen, eine echte Tortour im übrigen, hatte ich meine Mundart schon verlernt. Ironie des Schicksals, dass meine Figur ausgerechnet ein Sachse ist.
Haben Sie eine Lieblingsszene im Stück?
Es gibt viele starke Momente im Stück. Die Schlüsselszene mit Gloria berührt mich bei jeder Vorstellung. Stille im Publikum. Eine unvorhersehbare Wendung der Story lässt die Zuschauer vor Ergriffenheit erstarren. Ich sitze auf der Seitenbühne und bin jedes Mal ergriffen.
Inwiefern meinen Sie, reicht das Stück an die Realität heran?
Im Rahmen der Proben, haben wir uns Folgen von „DSDS“ und „Das Dschungelcamp“ angeschaut. Es ist schockierend zu sehen, was mit den Kandidaten gemacht wird und wie weit sie gehen, um vermeintlich berühmt zu werden.
Bei TV- Shows ist man als Zuschauer nie direkt involviert. Man kann schließlich umschalten wenn man will. In unserem Stück erlebt das Publikum hautnah, was es heißt sich zu entblößen, demütigen zu lassen und seine Seele zu verkaufen.
Man stößt als Zuschauer an Grenzen und fragt sich wo die Moral in der Gesellschaft geblieben ist.
JungeMedien Hamburg kann das Stück nur empfehlen!
Interview: JMH-Reporterin De Pooter
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