Aussage gegen Aussage: Kachelmann muss weiter im Knast schmoren

Kachelmann muss nach 104 Tagen weiter in Haft bleiben. Die Haftbeschwerde wurde vom Landgericht Mannheim als unbegründet zurückgewiesen. Da ihm bei einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Haft drohen, bestehe nach wie vor ernsthafte Fluchtgefahr, so das Gericht. Die Anwälte Kachelmanns sprechen mittlerweile von einem „Justizskandal“.

Gutachten lassen indes immer mehr Zweifel an den Vergewaltigungsvorwürfen der Schwetzinger Radiomoderatorin gegen Kachelmann aufkommen. Das vermeintliche Opfer konnte von den Ermittlern mehr als einmal der Lüge überführt werden und hat sich seine Inspirationen laut Medienaussagen möglicherweise von der Serie „Verbotene Liebe„ geholt. Dort hatte eine Frau – Lydia Brandner -, einen prominenten Geliebten, von dem sie sich Kinder wünschte und der sie immer wieder betrog. In einer weiteren Folge der Serie wurde eine inszenierte Vergewaltigung aus Eifersucht angekündigt. Unter dem Namen Christina Brandner recherchierte das mutmaßliche Opfer in sozialen Netzwerken wie Facebook, um weitere Geliebte Kachelmanns aufzuspüren.

Weder die Staatsanwaltschaft noch das Gericht lassen sich bisher von den Gutachten und Ermittlungsergebnissen beeindrucken. Kachelmann gilt nach wie vor als „dringend tatverdächtig“.
Nach wie vor steht Aussage gegen Aussage.

(msc)


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4 Responses to Aussage gegen Aussage: Kachelmann muss weiter im Knast schmoren

  1. Philipp sagt:

    Klasse, wie sich sich für eibnen mutmaßlichen Vergewaltiger einsetzen!

    „Nach wie vor steht Aussage gegen Aussage.“

    Haben sie Akteneinsicht??

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  3. DetlevT sagt:

    „Aussage gegen Aussage“ suggeriert, dass beide Aussagen gleichwertig sind. Das ist aber nicht der Fall. Es ist ja gerade die Aufgabe des Gerichts, diese zu bewerten. Das LG Mannheim glaubt der Zeugin trotz der nachgewiesenen Lügen in manchen Details und glaubt dem Beschuldigten halt nicht. Genau deshalb wählt dessen Verteidiger ja jetzt den Weg über das OLG Karlsruhe.
    Große Hoffnungen kann sich K. da aber auch nicht machen, denn über die Anklage entscheidet das LG Mannheim und das wird diese nach ihren jetzigen Äußerungen sicher annehmen. Auch muss K. eben wegen dieser ziemlich sicher mit einer Verurteilung rechnen, die Fluchtgefahr ist da nicht mehr von der Hand zu weisen.

  4. susanne sagt:

    Merkwürdig finde ich schon, woher die Medien all diese Informationen haben. Irgendwo stand zu lesen bspw., die Gutachterin habe sich entsetzt gezeigt nach den Auszügen, die in der Presse bekanntgegeben wurden, die aus dem Zusammenhang gerissen worden seien und aufgrund derer K. medientechnisch schon freigesprochen wurde.
    Andererseits frage ich mich auch, WER eigentlich diese Geschichte „ermittelt“ haben will, nach der das potentielle Opfer sich via Internet an andere Geliebte herangemacht haben soll und den Vergewaltigungsvorwurf ihrer vermeintlichen Lieblingsserie abgekupfert haben soll. Ich für meinen Teil habe nirgends konkrete Quellenangaben gelesen – „wir in den Medien berichtet“ oder so. Hmmmm… also die Presse trägt hier schon einen riesigen Teil mit bei. Ob zu K.’s Gutem oder Schlechtem sei dahingestellt. Wer nutzt denn da die Medien bewusst, K. oder die Frau? Könnten ja auch er oder seine Anwälte sein, die da sein Bild in der Öffentlichkeit bewusst manipulieren, um das Gericht unter Druck zu setzen damit? Oder aber eine verletzte Geliebte, die vermeintlich nichts mehr zu verlieren hat und den Ex mit in ihren Abgrund zerren will?Hmmm…
    Ich finde das Ganze immer konfuser. Es ist das erste Mal, dass mich so eine Geschichte interessiert und ich verfolge sie auch regelmässig. Doch auch Zeitungen, die mir bis anhin seriös erschienen, muss ich immer mal wieder kritisieren für die Ausdrucksweise resp. ungenaue Formulierungen.

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