Astrid Vits: Autorin aus Hamburg und Sprecherin bei der Tagesschau – Interview


©Tagesschau/Christian Stelling – Astrid Vits bei der Tagesschau

Astrid Vits ist deutsche Journalistin und Nachrichtensprecherin bei der ARD-Tagesschau, Deutschlands ältester und bekanntester Nachrichtensendung.  Nach Ihrem Studium in Göttingen kam Sie 1999 nach Hamburg. Über ein unbezahltes Praktikum beim Alster Radio kam sie in den Journalismus. Heute ist Sie Autorin und spricht regelmäßig die Nacht- und Frühausgabe der Tagesschau. jungeMedien Hamburg interviewte sie.

©Tagesschau - Astrid Vits präsentiert regelmäßig die Nacht- und Frühausgabe bei der Tagesschau.

Frau Vits, wie wird man eigentlich Nachrichtensprecherin bei der Tagesschau?
Eigentlich relativ unspektakulär. Das lief damals über ein ganz normales Casting, und da bekam man dann Texte, die man vor der Kamera im Studio vortragen musste. Man wird zusammen mit mehreren Bewerbern eingeladen und jeder geht ein- oder zweimal einen Nachrichtenblock durch.

Sie  präsentieren die Nacht- und Frühausgabe. Vor einigen Tagen habe ich mir notiert: 0:30 Astrid Vits und 2.35 Astrid Vits. Die Nachrichten dauern nur wenige Minuten. Was passiert in der Zeit dazwischen?
(lacht) Das ist eine gern gestellte  Frage. Man hat Zeit, sich seinen Text noch mal durchzulesen oder sich über die aktuellen Nachrichten zu informieren. Man sollte sich natürlich weiterhin darüber informieren, was so in der Welt passiert. Ich habe nebenbei immer Nachrichten laufen: Fernseher od. Radio. Und natürlich hat man gerade auch in den Nachtschichten Zeit um sich zu erholen oder auch mal E-Mails zu bearbeiten oder Ähnliches. Man schaut also Nachrichten, trinkt Kaffee und bereitet sich auf die nächste Sendung vor.

Wie bereiten Sie sich auf Ihre Sendungen vor?
Ich lese mir meinen Text in der Redaktion noch einmal durch und schau mir die Themen an.  Später im Studio läuft der Text dann auch noch einmal über den Teleprompter.

Foto: wikipedia - Das Sendestudio der ARD-Tagesschau

Wenn Sie da mitten in der Nacht im Studio sitzen. Ist da eigentlich noch reger Betrieb oder sitzen Sie so ziemlich alleine da?
Also im Studio bin ich sowieso alleine. Die Regie und die Technik sitzen hinter einer Glaswand und gewährleistet den Ablauf. Der Betrieb ist aber nicht ganz so rege wie am Tag.
a
a

Haben Sie geregelte Arbeitszeiten?
Ich arbeite sozusagen im geregelten Schichtdienst.


Bringt das den Tag durcheinander?
Unter Umständen. Da muss man natürlich aufpassen, dass man sich den Tag danach nicht ganz so viel vornimmt, wenn man den Tag vorher zB Nachtschicht hatte. Ich mach mir dann grundsätzlich immer erst Termine ab 15 Uhr, weil ich weiß, dass ich das dann gut geregelt kriege.

Wie sieht so ein klassischer Tagesablauf bei Ihnen in Kurzform aus?
Wenn ich frei habe, treffe ich mich gerne mit Freuden oder mache Sport. Diese Woche hatte ich viele Wechselschichten, das merkt man dann am Ende der Woche. Deswegen habe ich heute mal etwas länger geschlafen. Gestern war ich beispielsweise  bis um fünf Uhr im Studio und vor sechs, halb sieben war ich nicht im Bett. Vorher esse ich noch eine Kleinigkeit und danach leg ich mich schlafen. Meistens schlafe ich 7-8 Stunden, aber eher 7 Stunden. Danach frühstücke ich dann und lass den Kaffee durchlaufen.

Haben Sie die Tagesschau auch schon mal mitten am Tag moderiert?
Nein. Bisher nicht. Es ist auch sehr genau aufgeteilt, wer am Tag oder wer nachts moderiert.

Nun gibt es ja einige sehr bekannte Gesichter der deutschen Tagesschau, wie zB Dagmar Berghoff (Ex-„Miss Tagesschau“), Judith Rakers, Eva Herman und Susan Stahnke, um nur einige zu nennen. Wird man als Tagesschau-Sprecherin auch erkannt und auf der Straße angesprochen?
Wenn man auf der Straße spazieren geht, hat man manchmal schon das Gefühl, dass man erkannt wird. Aber da  ich meistens nachts oder sehr früh am Morgen spreche, werde ich wahrscheinlich nicht so schnell erkannt, als wenn ich am Tag vor der Kamera stehen würde.

Sie machen das jetzt seit 2004. Gab es da auch mal eine lustige Panne?
Eine größere Panne ist zum Glück bisher nicht passiert. Einen Ton- oder Stromausfall gab es bei meinen Sendungen bisher nicht. Kleinere Versprecher gibt es manchmal aber schon, das bleibt nicht aus. Ist ja alles live!

©Privatarchiv - Astrid Vits veröffentlichte auch zwei Bücher mit insgesamt über 60 deutschen Bands und Solo-Künstlern im Interview

Vor einigen Jahren haben Sie auch ein Buch über deutsche Bands und Solokünstler veröffentlicht. Woher kam der Anstoß dazu?
Ich hab mich schon immer viel für Musik interessiert und in der Zeit fing das gerade an:  Es gab immer mehr erfolgreiche Rock- und Popbands wie zum Beispiel „Wir sind Helden“. Ich dachte mir, ich könnte doch etwas Spannendes daraus machen. Heraus kamen die Bücher „Du und viele von deinen Freunden“, 1 und 2:  Zwei Bücher mit insgesamt über 60 deutschen Bands und Solo-Künstlern im Interview.


Wie hat sich das Buch verkauft?
Überraschenderweise sehr gut. Zuerst dachten der Verlag und ich, dass es ein „Special-Interest-Buch“ wird. Aber später haben die Verkaufszahlen sogar die Erwartungen übertroffen…..

Wird es weitere Bücher von Ihnen geben?
Es wird jetzt keinen dritten Band von „Du und viele von deinen Freunden“ geben. Aber ich würde gerne wieder ein Buch schreiben. Es gibt da noch viele interessante Themen.

Wird es wieder was über Musik?
Mal schauen. Ich könnte mir auch was anderes vorstellen. Es muss ein spannendes Thema sein.

Wie sind Sie damals überhaupt zum Journalismus gekommen?
Ich bin damals (1999) nach dem Studium nach Hamburg gekommen, nur, weil mir die Stadt so sehr gefallen hat. Ich hatte keinen Job zu dieser Zeit, habe erstmal ein unbezahltes Praktikum bei Alster Radio gemacht, dann dort als Nachrichtenredakteurin gearbeitet und nebenbei Sprechunterricht genommen. Kurz darauf ging ich dann zum NDR Rundfunk.

War das sowas, was man früher als Kind immer werden wollte, oder hatten Sie da noch ganz andere Berufswünsche?
Ich wollte als Kind immer Malerin, Schauspielerin oder Schriftstellerin werden. Später habe ich Kunstgeschichte studiert, heute bin ich Sprecherin, Journalistin und Autorin und habe immerhin schon zwei Bücher veröffentlicht. Anscheinend bin ich zumindest in den Berufs-Bereichen geblieben, die ich mir schon in der Kindheit gewünscht hatte.

Astrid Vits: "Du und viele von deinen Freunden", Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, 2004 Band 1 u. 2005 Band 2

Was machen Sie außer der Tagesschau und dem Bücherschreiben sonst noch?
Ich bin seit 2007 Redakteurin für die Musiksendung „Neue Helden“, wo ich wöchentlich den Radioableger auf Tide 96,0 moderiere. Außerdem betreue und spreche ich den zweiwöchigen Konzertticker „Neue Helden Veranstaltungspodcast“ und die dazugehörige Radiosendung. Das Einsprechen mache ich dann von zuhause, das geht ja heute mit dem Internet alles so schön einfach.

Interview: JMH-Reporter Schulz


Verwandte Themen

Die lustigsten Nachrichten-Pannen und Versprecher (YouTube) »

“Der Promi-Trainer von Hamburg” – Interview mit Marco Santoro »

Stage School Hamburg – Interview mit ehemaliger Direktorin Kim Moke »

Pierre Geisensetter: “Ein schokofarbener Thüringer mit französischem Vornamen” – Interview »

Barbara Schöneberger und Wanda Badwal auf dem Hamburger Filmfest »

Ein Hamburger–”verliebt in Berlin” – Interview mit Oliver Bokern »

Yared Dibaba: Der Plattschnacker aus Äthiopien – Interview »

9 Responses to Astrid Vits: Autorin aus Hamburg und Sprecherin bei der Tagesschau – Interview

  1. Nachtschwärmer sagt:

    wieso ist so eine schönheit nur nachts zu sehen?

  2. Uwe sagt:

    Hi! gestern nacht hab ich sie nicht gesehen. Sie ist aber echt hübsch!

  3. Markus sagt:

    Hat die nicht vor ein paar Tagen im Jenischpark geheiratet?

  4. Ali sagt:

    ey, wo kommt die TRAUMFRAU her? HEIRATE MICH !!! ich bin noch zu haben 😉

  5. Shirin sagt:

    Warum soll sie grad dich heiraten du Schlaumeier?

  6. robin sagt:

    Intelligenz ist sooo sexy!

  7. Lighthouse sagt:

    Schade das sie nur ganz Früh moderiert würde mich freuen sie mal in den Tagesschau-Frühausgaben im ARD-Morgenmagazin zu sehen.

    Würde jeden start in den Tag ein bisschen schöner machen.

  8. sayadin sagt:

    Ich glaub eher das sie ne langweilige Tussi ist. Musikantenstadelniveau. Schliesslich arbeitet sie bei der ard. Aber vielleicht ist da auch ein bissel Kelly Bundy. Aber im grossen und ganzen sind Frauen einfach grauenhaft. Gut, Männer sind noch schlimmer. Das macht es auch nicht besser.
    Schönen Tag noch.

  9. polo lacoste sagt:

    Danach frühstücke ich dann und lass den Kaffee durchlaufen.

Hinterlasse einen Kommentar