Emanuel Bettencourt: „Mark und ich haben damals im Kino auf der Reeperbahn immer die Jackie Chan Filme geguckt“ – Interview


©Privatarchiv/Emanuel Bettencourt

Emanuel Bettencourt ist Kampfkünstler kapverdischer Abstammung. Aufgewachsen und geboren auf den kapverdischen Inseln, kam er mit 14 Jahren nach Hamburg.  Seit 1995 leitet er das Taiyo Sport-Center in Hamburg Altona, in dem er bereits seit 1986 unterrichtet. Hier trainieren über 40 Nationalitäten unter einem Dach. Dafür, dass hier alles harmonisch abläuft, sorgt Sifu Emanuel Bettencourt höchstpersönlich. Das Taiyo Sport-Center hat in Hamburg Ausnahmecharakter. Hier werden afro-asiatische Kampfkünste, sowie Hip-Hop-Dance und afro-brasilianische Tänze unterrichtet. Reporter von jungeMedien Hamburg besuchten den 5-fachen Kung-Fu-Weltmeister zum Interview in seinem Dojo.

Mit seinem Taiyo Sport-Center hat sich Emanuel Bettencourt einen Traum erfüllt. „Ich habe immer davon geträumt, dass wenn ich eine Kampfsportschule haben werde, es eine Schule für afro-asiatische Kampfkünste sein wird.“ Heute werden an seiner Schule nicht nur Capoeira und Kung-Fu unterrichtet, sondern auch afro-brasilianische Tänze und Hip-Hop-Dance.


Interview:
JMH-Reporter Schulz
JMH-Reporter Jablonski

©Privatarchiv/Emanuel Bettencourt

„Ich war ein großer Fan von Muhammad Ali“
Zum Kung-Fu kam Emanuel Bettencourt rein zufällig. Als Jugendlicher war er wie viele zu seiner Zeit ein großer Fan des legendären afroamerikanischen Schwergewichtsboxers Muhammad Ali. Im damaligen OASE-Kino auf der Reeperbahn hat er dann zusammen mit Mark Dacascos, dessen Eltern in Hamburg zu dieser Zeit eine der frühesten Kung-Fu-Schulen betrieben, die ersten  Jackie Chan Filme gesehen. „Danach haben wir uns immer in der Kung-Fu-Schule eingeschlossen und die Sachen aus den Filmen nachgeahmt.“

Mit Mark Dacascos und seiner Familie verbindet ihn bis heute immer noch eine tiefe Freundschaft. Damals entwickelten sie beide auch ein Interesse für die afro-brasilianische Kampfkunst Capoeira: Der Kampfkunst, die aus brasilianischen „Sklaventänzen“ entstanden war. Auf seiner ersten Amerikareise, war er zusammen mit Mark Dacascos in Oakland California. Hier unterrichtete damals einer der größten Capoeira-Meister in einem großen afro-asiatischem Kampfsport Center. Für Bettencourt ein prägendes Erlebnis, das auch die Konzeptionierung seiner eigenen Sportschule mit beeinflusste. Auch auf Mark Dacascos hinterlässt das Capoeira einen bleibenden Eindruck: 1993 spielt er die Hauptrolle in dem Film „Only The Strong“ und demonstriert dort in der Rolle des ehemaligen Green Beret, Luis Stevens, die Kampfkünste des Capoeira.

Das Taiyo Sport-Center in Altona
Das Taiyo Sport-Center wurde 1973 gegründet und ist eines der ältesten Sportcenter in Hamburg. Hier hat schon der legendäre Al Dacascos für viele Jahre das Wun Hop Kuen Do und Kung Fu gelehrt. Seit 1995 wird das Taiyo Sport-Center vom 5-fachen Kung-Fu-Weltmeister Emanuel Bettencourt geleitet,  der auch Kampfchoreograph für viele Hamburger Film-Produktionen wie „Kurz und schmerzlos“, „Gegen die Wand“ oder „Kebab Connection“ von Fatih Akin war .

Das Taiyo Sport-Center bietet einen besonders auf Kinder und Jugendliche abgestimmten Unterricht an.
Die Ziele des Trainings sind:
„Selbstverteidigung – Soziales Verhalten – Ehrgeiz – Verantwortung für die Gesundheit – Fitness und Training – Martial Arts (Kampfkunst) Philosophie – Selbsteinschätzung der eigenen Kräfte im Wettkampf – Verantwortlicher Umgang mit erlernten Kampftechniken – Koordination und Flexibilität – Körperliche und mentale Disziplin – Körperliche Entwicklung und Gleichgewicht.“

(msc)

weitere Informationen:

www.taiyosportcenter.deaawww.capoeuropa.com

Verwandte Themen

Wun Hop Kuen Do – mehr als nur ein Sportverein »

Wun Hop Kuen Do – Gurtprüfung und Seminare »

Wun Hop Kuen Do – Die Dacascos Open in Wandsbek »

Rhythmus und Kampfkunst in der Hafenstadt – “1st Afro Asiatic Martial Arts Magic Night” »

1st Afro Asiatic Martial Arts Magic Night / Capoeira, Kung Fu, Dance, Hip-Hop »

5 Responses to Emanuel Bettencourt: „Mark und ich haben damals im Kino auf der Reeperbahn immer die Jackie Chan Filme geguckt“ – Interview

  1. Elias sagt:

    Emanuel ist ein super trainer und er macht auch sehr viel für kinder und afrodeutsche comunity. er ist ein guter mensch mit guten herz. peace

  2. […] Reporter von jungeMedien Hamburg interviewten den 5-fachen Kung-Fu-Weltmeister Emanuel Bettencourt aus Hamburg:  “Emanuel Bettencourt ist Kampfkünstler kapverdischer Abstammung. Aufgewachsen und geboren auf den kapverdischen Inseln, kam er mit 14 Jahren nach Hamburg.  Seit 1995 leitet er das Taiyo Sport-Center in Hamburg Altona, in dem er bereits seit 1986 unterrichtet. Hier trainieren über 40 Nationalitäten unter einem Dach. Dafür, dass hier alles harmonisch abläuft, sorgt Sifu Emanuel Bettencourt höchstpersönlich. Das Taiyo Sport-Center hat in Hamburg Ausnahmecharakter. Hier werden afro-asiatische Kampfkünste, sowie Hip-Hop-Dance und afro-brasilianische Tänze unterrichtet. …. Mehr hier […]

  3. Je suis Capverdien né à Santiago (Cap Vert), je vis en France (Paris). Je suis content pour Emanuel et j’ai beaucoup d’orgueil car c’est mon compatriote. Le fait qu’Emanuel pratique un sport connu comme Tae-Kwon-Do, et avoir de succés, c’est bon pour notre pays qui voit l’un des ses fils plein de succés dans un pays étranger!
    Je pose ici une question à Emanuel:“Porquoi ne viens-tu en France faire la promotion de tes activités sportives? Existe en France une importante communauté Capverdienne. Être connu en France c’est trés interéssant pour la suite de ta carriére.
    Merci. Bonne chance.

  4. […] Emanuel Bettencourt: “Mark und ich haben damals im Kino auf der Reeperbahn immer die Jackie Chan F… » Wun Hop Kuen Do – mehr als nur ein Sportverein » […]

  5. Joe sagt:

    Taiyo ist ein guter Laden. Die Lehrer, Bettencourts Schwarzgurtler sind sehr gute Trainer.
    Der ganze Laden ist sehr sauber.

Hinterlasse einen Kommentar