©Privat/C. De Pooter – jMH-Reporterin (rechts) auf dem Grand Canyon Skywalk
Die Emanzipation der Afroamerikaner ist momentan das beherrschende Thema in Amerika. Über die Lage der eigentlichen Ureinwohner Amerikas wird nur wenig gesprochen: die Indianer.
jMH-Reporterin De Pooter reiste nach Nevada, um den am 20. März 2007 eröffneten Grand Canyon Skywalk zu erkunden. Immerhin wurde das Glas des U-förmigen Aussichtsplateaus von der deutschen Firma „Kinon Porz“ in Köln hergestellt.
Der bunte Touri-Prospekt in meiner Hand zeigt einen Indianer auf dem Skywalk , der mit großen Gesten und im traditionellen Gewand über sein Land zu erzählen scheint. Es ist glühend heiß und wir machen uns auf den Weg zum Skywalk mitten in der Wüste Nevadas. Mit einem kleinen Flugzeug fliegen wir von Las Vegas direkt zum Grand Canyon. Die Reise führt uns vorbei am Lake Mead, Hoover- Damm, jedoch größtenteils durch die Wüste. Der Colorado River hat während Jahrmillionen ein Naturwunder geschaffen, das uns den Atem verschlägt. Der Anblick des Canyons fesselt uns so sehr, dass wir, direkt am Rand einer Klippe in die Tiefe schauend, verstummen. Demut steigt auf. Das Land der vergessenen Menschen liegt vor uns. Wir landen am Eagle Point und stehen direkt vor dem hufeisenförmigen Balkon.
Die Konstruktion wiegt mit 482 Tonnen soviel wie vier Boing 757. Dazu braucht es eine stabile Halterung. Der erste Auftragnehmer, der den Bau des Skywalks übernahm, sprang nach wenigen Monaten wieder ab, da ihm das Risiko einer Fehlkonstruktion zu hoch erschien. Am Eingang angekommen, empfangen uns Amerikaner, die uns sämtliche lose Gegenstände abnehmen. Ein Gefühl wie bei einem Gefängnisbesuch kommt auf. Doch das Unbehagen verfliegt sofort, als wir auf der Plattform in sehr herzlicher Form von einem Stammesmitglied der Hualapai-Indiander begrüßt werden. Wir setzten uns auf die 7cm dicke Glasplatte und erfahren mehr über die Kultur von Mike, Man of the horse.
jMH: Mike, was bedeutet der Canyon für dich?
M: „ Es ist ein heiliger Ort für meinen Stamm. Hier sind die Gebeine unserer Vorfahren begraben.“
jMH: Was hältst du vom Skywalk?
M: „Der Skywalk ist ein großer Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt. Ich bin dankbar, dass wir dadurch Arbeitsplätze bekommen.“
jMH: Wovon leben deine Stammesbrüder heute?
M: „ Viele leben vom Tourismus, Holz- und Viehhandel, der Schmuckherstellung oder verdienen ihr Geld als Kasinoinhaber. Unser Leben in den US-Reservationen ist jedoch von Armut geprägt. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, das Gesundheitswesen schlecht und der Alkoholismus weit verbreitet.
In jüngster Vergangenheit verbesserte sich die Situation in vielen Reservationen erheblich, durch die bundesstaatlich anerkannten Glücksspiellizenzen, die uns erlauben im Reservat Kasinos zu betreiben. Durch die Lage unseres Reservats unweit von Las Vegas konnten die Hualapai allerdings nur bedingt Umsätze machen. Es gibt auch Stämme die Kasinos mit dem Argument ablehnen, diese würden ihre Kultur zerstören.“
jMH: Warum gibt es nur noch so wenige Stammesmitglieder in der Hualapai-Reservation?
M: „Viele Indianer wurden in Städte umgesiedelt mit dem Ziel, die Arbeitslosigkeit in unseren Dörfern zu verringern. Leider ging der Plan nicht auf. Dafür hat die Arbeitslosenquote der Indianer in den Städten abgenommen, weil es dort gute Ausbildungen gibt.“
jMH: Was sind die heutigen Probleme?
M: „Obwohl sich unsere Lage in den vergangenen Jahren erheblich verbessert hat, leben zahlreiche Indianer besonders in den Städten in Armut.
Viele leiden unter Alkoholismus, Herzproblemen, Diabetes und anderen physischen und psychischen Problemen. In diesem Zusammenhang kommt es auch häufig zu Selbstmorden. Geringe Bildung und die soziale wie kulturelle Entwurzelung vergangener Jahrzehnte sind ganz klar die Ursachen dafür.“
jMH: Kannst du dem „weißen Mann“ im Hinblick auf die Unterdrückung deines Volkes in der Geschichte verzeihen?
M: „Ich empfinde keinen Hass oder ähnliches. Es hat keinen Sinn Rache zu nehmen. Mein Stamm steht den Weißen tolerant und offen gegenüber. Wir haben ihnen verziehen und wollen eine Zukunft in Harmonie.“
Interview: JMH-Reporterin De Pooter
Haii!
Ich finde euer Desing nicht schön, strengt euch mal ein bissel an!
sonst bin ich ganz zufriden xD.
euer Karl