©www.nina-kirsch.com
Nina Kirsch kommt aus Hamburg Eilbek und arbeitet seit mehreren Jahren erfolgreich als Model und Schauspielerin. Sie war das Gesicht für die Einführung der „McCafé“ genannten Coffee-Shops von McDonalds in Deutschland und arbeitete als Model in Städten wie New York, Paris und Kapstadt. Im Interview mit jungeMedien Hamburg erzählt sie, wie sie zum Modeln gekommen ist, was es heißt als Model zu arbeiten und was ihr ausgefallenstes Shooting war.

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Nina, wo hast du eigentlich deine ersten Modelerfahrungen gesammelt?
Meine erste große Kampagne war für die Internetseite von idealo.de. Ich habe direkt mit Kampagnen und mit Werbung angefangen.
Wie alt warst du damals?
Damals war ich neunzehn.
Hast du dich damals selber bei einer Werbeagentur beworben, oder wie genau bist du zum Modeln gekommen?
Ich komme ursprünglich vom Theater. Für mich war immer klar, dass ich Schauspielerin werden wollte. Ich habe damals am Schauspielhaus in Bochum gespielt und bin darauf nach Hamburg gezogen, um zu studieren und auch um hier als Schauspielerin zu arbeiten. Na ja, und da Hamburg sozusagen die Modelhauptstadt in Deutschland ist, hat es sich halt ergeben, dass ich auch öfter mal angesprochen wurde, ob ich nicht Lust zum Modeln habe.
Wo bist du darauf angesprochen worden?
Ich wurde bei Jobs angesprochen, teilweise beim Drehen und teilweise auch auf der Straße. Ich hatte anfangs erst gar keine Lust darauf Model zu werden, weil ich zu der Zeit noch eine ganz anderes Bild von dem Beruf im Kopf hatte. Ich bin später mehr oder weniger so reingerutscht, als immer mehr Anfragen kamen. Dann habe ich mir in Hamburg eine Agentur gesucht und schon bald darauf war ich durch den neuen Job als Model zeitlich so eingenommen, dass ich gar nicht mehr weiter studieren konnte.
Heidi Klum war gerade für McCafé zu sehen. Für die Kampagne hast du ja auch schon mal geworben.
Ja, ich habe auch eine ziemlich große Kampagne für McCafé gemacht, das war vor einigen Monaten. McDonalds hat diese McCafé-Kette für den deutschen Markt eingeführt und da war ich halt das Gesicht für die Einführung. Das war in allen Zeitschriften und überall in der Bahn. Da wurde ich zB auch mal erkannt und auf der Straße angesprochen, weil das ein sehr natürliches Styling war. Da gab es dann auch immer ganz viele Cheeseburger umsonst für mich. (lacht)
Eigentlich wolltest du ursprünglich mal Schauspielerin werden, deswegen hast du ja die Schauspielschule besucht. Ist das nicht irgendwie ein Bruch, plötzlich zu modeln und die Schauspielerei an den Nagel zu hängen?
Nein, das war überhaupt kein Bruch, weil man das super miteinander kombinieren und parallel zueinander laufen lassen kann. Ich arbeite ja auch weiterhin als Schauspielerin. Und ich kann drehen und auch Shootings haben. Durch das Modeln habe ich eine wahnsinnige Kameraerfahrung sammeln können und eine sehr große Selbstsicherheit bei Castings. Das hilft mir natürlich beim Schauspiel ungemein. Ich hab keine Angst mehr vor der Kamera und ich bin es auch gewohnt im Team zu arbeiten. Das ergänzt sich ganz gut.
Die Schauspielerei läuft also parallel weiter?
Ja, das läuft parallel weiter. Ich dreh auch gerade. Zuletzt habe ich für die ZDF-Serie „Der Alte“ gedreht. Ich denke 2009 werde ich auf jeden Fall wieder mehr drehen. Zur Zeit war ich für das Modeln viel im Ausland, da konnte ich in Deutschland halt nicht zu den Schauspiel-Castings gehen. Jetzt muss ich zum Beispiel wieder nach New York, außerdem habe ich in Kapstadt und Paris gearbeitet.

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Und wobei hat dir die Schauspielschule geholfen, was jetzt das Modeln angeht?
Die Schauspielschule hat mir einfach vom Ausdruck und von der Körpersprache her viel geholfen. Wenn der Fotograf sagt: “Schau mal böse und lach direkt danach ganz glücklich“, kann ich das halt schnell anknipsen. Bei der Fashion- und Modefotografie zB, ist es teilweise wirklich, wie wenn ich als Schauspielerin ein Rollenprofil anlege. Ich schau, was meine Rolle ist und in die schlüpfe ich dann rein.
Was ist normalerweise der klassische Weg, wenn man Model werden will?
Eigentlich gibt es gar keinen klassischen Weg. Der klassische Weg wäre, zuhause schöne ungeschminkte Polaroids von sich zu machen, einfach mit der Digicam ( bloß kein Make-up, das hassen die Agenturen), die dann zu einer Agentur zu schicken und aufgenommen zu werden. Es geht nicht ohne eine gute Agentur.
Viele träumen ja heutzutage davon Model zu werden.
Ich habe nie davon geträumt Model zu werden, aber es ist ein sehr angenehmer Job, den ich sehr liebe. Ich kann natürlich nicht für die Zukunft sprechen. Wenn ich älter werde und mich weiterentwickelt habe, kann es schon sein, dass ich nicht mehr beim Modeln bleibe. Ich mache das momentan mit sehr viel Herzblut.
Was hältst du ganz allgemein von Castings? Casting-Agenturen gibt es ja mittlerweile wie Sand am Meer…
Castings haben durchaus ihre Berechtigung. Ohne Castings könnte ich gar nicht arbeiten. Ich muss halt Castings machen, wenn ich Aufträge oder Jobs haben möchte. Es ist selten, dass ich nur anhand meiner Sedcard gebucht werde. Gerade bei großen Kampagnen muss ich meistens vorher noch mal zum Casting. Aber das öffentlich im Fernsehen zu zelebrieren, lehne ich persönlich für mich halt ab.
Bei manchen deiner Fotos gibt es vom Profil gewisse Ähnlichkeiten zu Claudia Schiffer. Wird man darauf eigentlich auch mal angesprochen?
Ja, vom Fotografen, der sie halt auch schon fotografiert hat. Von Steven Meisel. Ich war damals zum Casting in New York. Beim Casting ist es immer so, du kommst rein und dann wird erst mal frontal ein schönes Foto von dir gemacht. Anschließend macht man ein Foto von deinem Profil. Nach der Profilaufnahme meinte er dann mal: „Vom Profil, die kleine Claudia Schiffer.“
Vom Profil gibt es zwar schon gewisse Ähnlichkeiten, aber es kommt natürlich auch immer darauf an, wie du gestylt wirst.
Hast Du einen Lieblingsfotografen?
Ja klar, auf jeden Fall ( lacht). Ich liebe sehr Guido Karp, aber der ist meistens in LA, um die ganzen großen Rockstars zu fotografieren. Ich bin immer sehr glücklich, wenn ich einmal im Jahr die Möglichkeit habe, mit ihm arbeiten zu können. Guido Karp und Jürgen Müller sind meine Lieblingsfotografen. Jürgen Müller ist ein Hamburger Fotograf und der ist auch super gut, den mag ich sehr gerne.
Welche Formen des Shootings gibt es?
Werbefotografie für große Kampagnen oder für Werbung. Dann gibt es Editorials für Zeitschriften, Beauty für Kosmetik und Fashion. Fashion ist halt Mode, das ist meist sehr hochklassige und teure Mode.

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Was war dein ausgefallenstes Shooting?
Ich hatte schon viele verrückte Sachen, wo ich gedacht habe HILFE (lacht).
Eines der ausgefallensten Shootings war auf jeden Fall ein Shooting in einer Badewanne mit einer Schlange. Die Schlange lag auf meinem Gesicht und ich lag in der Badewanne, weil wir halt das milchige Wasser als Kontur für das Bild drum herum brauchten. Das fand ich schon ziemlich ausgefallen.
Also das war keine Fotomontage mit der Schlange? Das wäre nämlich meine erste Frage…
Nein, (lacht) leider nicht.
Obwohl ich Schlangen sehr gerne mag, die gehören zu meinen Lieblingstieren. Ich hatte also keine Angst vor der Schlange. Das Team bestand nur aus vier Leuten, weil in das kleine Bad nicht mehr rein passten. Nach den Fotos sind die in ein anderes Zimmer gegangen, um sich die Bilder anzuschauen und ich lag immer noch alleine mit der Schlange in der Wanne. Da habe ich mich kaum getraut zu atmen und den Mund aufzumachen, weil ich immer Angst hatte, dass die Schlange in meinen Mund geht. Sonst standen die ja neben mir und ich wusste, die können die Schlange da weg nehmen. Und ich habe mich halt auch nicht getraut zu rufen, weil ich dachte, dann erschreckt sie sich, oder krabbelt in meinen Mund. Ich hatte als Tierschützerin vorher nachgefragt, ob die Schlange betäubt wurde und die meinten, die Schlange wäre nicht betäubt: „Die kennt das schon, das ist ne Shooting-Schlange.“ …
Du hast auch in Paris gearbeitet. Von Paris hört man immer wieder viel in der Model-Szene. Ist Paris was anderes für Models?
Ja, das ist ganz was anderes. Es ist ein ganz anderer Model-Markt, das kann man gar nicht mit dem deutschen vergleichen. Zum Thema Magermodels: Die Mädchen dort sind wahnsinnig dünn und sehr abgemagert. In Paris empfinde ich die Schönheitsdefinition schon fast als eine kranke Schönheitsdefinition. Hier in Deutschland ist ja noch alles sehr gesund. Mädchen die eine sportliche Figur haben sind auf dem Markt erwünscht und werden auch angenommen. Aber in Paris ist das schon ne Nummer heftiger, weil da so viel Haut-Couture gemacht wird, das ist halt was anderes.
Dann bist du also auch für den Body-Mass-Index auf dem Laufsteg?
Ja, definitiv.
Ist der in Paris noch nicht angekommen?
Ich glaube, die haben in Madrid mit der Einführung angefangen. In der Regel sollte es eine Pflicht sein, so ein Gesundheitszeugnis vorzulegen. Es ist richtig schlimm und krank mit den Magermodels und es wird ja schon seit Jahren moniert, aber es wird einfach nicht geändert.
Wie ernährt man sich eigentlich als Model? Wie ernährst du dich?
(lacht) Auf jeden Fall sehr spaßfrei und sehr gesund. Wenn ich ein wichtiges Shooting habe, dann acht ich schon die Woche vorher darauf, dass ich weniger Kohlenhydrate esse und ganz viel Gemüse. Aber für mich ist das richtig hart, weil ich ein richtiger Genussmensch bin. Ich liebe zB kubanisches oder brasilianisches Essen. Ich muss halt aufpassen, dass ich schön die Waage halte und Sport mache. Als ich noch nicht gemodelt habe, hatte ich mehr Spaß am Essen. (lacht)
Klingt anstrengend…
Das ist richtig anstrengend. Ich hab einen Ernährungsberater, anders geht das gar nicht. Man kann eben nicht essen was man will, ohne dicker zu werden. Es gibt da Wege, sich gesund zu ernähren, ohne dicker zu werden, aber die sind eben anstrengend.
Jetzt waren gerade wieder die Feiertage. Wie viel Schokolade durftest du essen?
Die kam komplett weg. (lacht) Ich esse schon Schokolade, aber ich esse halt nur immer ne kleine Ecke.
Also gab’s für dich Salatblätter zu Weihnachten?
Für mich gab’s dann halt Nüsse.
Nüsse machen aber dick, hab ich mal gelesen…
Ja, aber es gibt gesunde und ungesunde Fette. Und die ungehärteten Fette sind die gesunden. Nüsse kannst du also in Ruhe essen. Wenn mich doch mal Lust auf was Süßes packt und ich den Tag vorher schon eine Tafel Schokolade gegessen habe, dann esse ich meist den Tag darauf Trockenobst. Das ist gesund und total süß. So versuch ich mich da immer durch zu schlawinern. Aber es ist auf jeden Fall hart, da will ich niemandem was vormachen.
Was sind deine neusten Projekte?
Ich habe gerade die Arbeiten an dem Kalender mit den Spielern von Werder Bremen abgeschlossen. Den haben wir fotografiert. Und jetzt warte ich auf die große Apollinaris-Kampagne für ein neues Wasser. Da wird ein neues Wasser eingeführt, dafür bin ich dann das Gesicht. Das sind die letzten großen Sachen. Für Karstadt habe ich gerade eine TV-Werbung gedreht, die auch bald freigegeben wird. Außerdem hatte ich Shootings für eine Sloggi-Kampagne (die Unterwäsche).
Du engagierst dich auch für verschiedene soziale Projekte, unter anderem gegen Rassismus und für die Aktion World Vision.
Ja, ich engagiere mich für World Vision. Ich habe da eine Patenschaft und das ist auch etwas, was ich sehr schön finde. Ich schreibe Briefe mit meinem Patenkind und der Familie und kann dort sogar vor Ort hinfahren.
Das Kind lebt in Zimbabwe. Das ist natürlich, wie mittlerweile jeder weiß, ein sehr gebeuteltes Land. Und es ist für mich sehr wichtig zu sehen, dass wenn ich mich engagiere, gerade wenn ich Geld spende oder größere Beträge spende, dieses Geld auch ankommt. Daher finde ich eine Patenschaft echt super. Weil ich wirklich sehe, dass das Geld auch ankommt. Und im Notfall kann ich mit eigenen Augen vor Ort sein und mir ein Bild davon machen. Außerdem unterstütze ich das Netz gegen Nazis.
Interview: JMH-Reporter Schulz
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New York, Paris und Kapstadt sind übrigens keine Länder…
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