Obama ist neuer US-Präsident: Amerika feiert seinen Messias


©vargas2040 / CC – Obama mit seiner Frau Michelle

Schöner hätte ein Hollywood-Film nicht sein können. Der längste, aufregendste und teuerste Wahlkampf der US-Geschichte ist zu Ende gegangen. Er endet mit einer historischen Weltsensation: Der erste afroamerikanische Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Nach den Wahlen der vergangenen Nacht wird der angehende 44. US-Präsident vom amerikanischen Volk gefeiert wie ein Erlöser. Eine schwarze Präsidentenfamilie zieht ins Weiße Haus ein – das hat es in der amerikanischen Geschichte noch niemals zuvor gegeben.

Nach der Wahl fragt man sich, wann wohl Hollywood die Lebensgeschichte Obamas verfilmen will. Das Drehbuch dafür scheint schon wie geschrieben. Wie in allen Hollywood-Filmen üblich, kommt es auf die richtige Mischung von Dramatik, Action und leidenschaftlichen Emotionen an, um das Millionenpublikum zu verzücken. Die Masse liebt das Drama.

Obama, der Sohn einer weißen US-Amerikanerin und eines Kenianers, wird erster schwarzer US-Präsident. Während der Wahlen droht der legendäre rassistische Geheimbund Ku-Klux-Klan mit „Rassenkrieg“ für den Fall, dass Obama Präsident wird. Einen Tag vor der Präsidentenwahl stirbt seine 86-Jährige schwerkranke Großmutter auf Hawaii an Krebs. Die weiße Großmutter hat für Obama eine große Bedeutung gehabt und seine persönliche Weltanschauung entscheidend mitgeprägt. Ihr plötzlicher Tod ist für Obama schmerzhaft – mitten im Wahlkampf bricht er aus Trauer um seine Großmutter in Tränen aus. Hätte sie nur einen Tag länger gelebt, sie wäre noch Zeuge geworden, wie er der erste schwarze Präsident Amerikas geworden ist. Eine Tragödie.

Amerika ist wieder das Land der Träume
Vom Tellerwäscher zum Millionär – oder vom Afroamerikaner zum Präsidenten. Obama hat es gezeigt: Alles ist möglich in Amerika. Millionen Menschen haben wieder Hoffnung. Das Land liegt nach der jüngsten Finanzkrise wie geschändet am Boden. Millionen Amerikaner aller Schichten wurden abgezockt. Millionen Menschen in Amerika, die jetzt wieder ein Fünkchen Hoffnung haben: Hoffnung auf ihren Erlöser Obama.

Obama hat sich gegen den republikanischen Kriegshelden McCain durchgesetzt. Die Welt feiert ihn wie einen Messias. Gefeiert wird er nicht nur in Amerika. Auch die Deutschen sind große Fans von ihm und Europa hat große Hoffnungen – Welthoffnungen. Unter vorgehaltener Hand vergleicht man ihn schon mit John F. Kennedy, dem Präsidenten der Vereinigten Staaten der am meisten vom Volk geliebt wurde –  und er wurde 1963 erschossen…

Nüchtern betrachtet…
Obama wird wohl der am meisten bewachte Präsident der Vereinigten Staaten werden. Secret Service und der US-Geheimdienst kümmern sich um seine Sicherheit. Sein politisches Programm steht schon.
Er versprach Krankenversicherungen für alle Amerikaner und das kostet eine Menge Geld. Die Wirtschaftkrise wird für Obama eine große Herausforderung sein. Anders als von vielen allzu naiv angenommen, hat Obama seinen Wahlkampf nicht durch die Spenden von Samaritern gewinnen können, sondern nur durch die Spenden sehr zahlungskräftiger Finanzkreise innerhalb der amerikanischen Gesellschaft.

Wie sehr der neue US-Präsident das Gesicht der Welt wirklich verändern wird, bleibt abzuwarten.

Die Wahlergebnisse:

Von 538 Wahlmännern stimmten 159 für Senator McCain und 379 für Senator Obama.

(asd)

weitere Informationen:

Die Geschichte der Afroamerikaner in Bildern (20min.ch)

10 Responses to Obama ist neuer US-Präsident: Amerika feiert seinen Messias

  1. katisommer sagt:

    Mal sehen, in wie fern Obama die Auslandspolitik (besser gesagt die Weltpolitik) von USA ändern wird.

  2. wortman sagt:

    vielleicht kann obama sein politisches programm nicht durchziehen (mehr geld ins eigene land als nach außen, krankenversicherung für jeden usw.) aber er wird sicherlich den Anstoß geben, an dem sich dann künftige präsidenten messen lassen müssen.

    historisch natürlich genial dieser sieg. martin luther king würde samba tanzen, hätte er diese wahl erleben können.

    was letztendlich dabei heraus kommt, da muss man erst einmal locker bleiben und abwarten…

  3. Obama ist viel gefährlicher als Bush und selbstverständlich noch viel gefährlicher als eine McCain Regierung, weil seine Politik für mindestens den ersten zwei Jahren in der Euphorie widerstandslos akzeptiert wird und jede Opposition und Kritik untergeht.

    http://therealstories.wordpress.com/2008/11/05/goodbye-america-obama-der-neue-diktator/

    http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2008/11/goodbye-america.html

  4. gnaarf sagt:

    Schön und gut. Aber man soll den Tag ja bekanntlich nicht vor dem Abend loben, mal sehn‘ wie Obama die USA führt.

  5. Na, Hauptsache, die Obama-Kinder kriegen jetzt das versprochene Hündchen.

  6. […] erste afroamerikanische Präsident ist auch für die afrodeutsche Community in Deutschland ein besonderer Augenblick gewesen. D-Flame […]

  7. […] Supermacht USA. Obama wäre somit offiziell der mächtigste Mann der Welt. Wer hinter Obama, dem idealisierten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, die Fäden zieht, wer ihn ins Amt gebracht und finanziert hat, […]

  8. […] Supermacht USA. Obama wäre somit offiziell der mächtigste Mann der Welt. Wer hinter Obama, dem idealisierten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, die Fäden zieht, wer ihn ins Amt gebracht und finanziert hat, […]

  9. […] Anfängen als Mitglied des “Deuce Clan”, welche Einflüsse ihn prägten, wie er den Wahlsieg Obamas empfunden hat und wie er zu seinem Künstlernamen “Young Crhyme aka Money Mendoza” […]

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